TAGEBUCH

JULI 2018

Honigwabe

Honigernte

Im Juli ist jede Menge zu erledigen. Die 2. Honigernte findet statt. Dieses Jahr ließ der Honigsegen vergeblich auf sich warten. Die Blütezeit ging viel zu schnell vorrüber. Der Wald hat gestaubt und die Bienen finden kaum Waldhonig. (Hinweis eines sehr erfahrenen Altimkers!)  Unsere Ausbeute ist karg. Wir konnten dieses Jahr nur 2 Waben aus den Stöcken entfernen und auspressen.

Honiggläser

HONIGERNTE

Am 25.07.2018 entdeckelten wir die Honigwaben. Kaum 2 kg für den Eigenbedarf. Eine Mischung aus Waldhonig, Blütenhonig und man schmeckt deutlich die Linde heraus. Zum Leid meiner Kinder, die Lindenblüten aufgrund des intensiven Eigengeschmackes wenig schätzen. Die Mühe den Honig abzuschäumen machte ich mir nicht. Der Aufwand lohnt sich nicht, denn der Honig wird bestimmt schnell gegessen und nicht gelagert.

Unsere Bienen haben ihren Honig selbst genascht. Die Blütezeit war intensiv und vorallem viel zu rasch vorüber. Nun finden unsere Bienchen kaum noch Blüten, um Pollen und Nektar zu sammeln.

Stockkontrolle

Kontrolle

Mein Mann hat Imkerkollege Toni erneut um seinen fachmännischen Rat gefragt. Was Ende Juli an Arbeit wartet wissen wir. Doch in welcher Reihenfolge? Toni weiß natürlich Rat:

1. Honigraum entfernen (falls vorhanden)
2. Große Völker teilen
3. In die nun weisellosen Völker, Königinnen zusetzen
4. Brutraum einengen (1-zargig, wegen Behandlung)
5. Bienen gegen Varroa behandeln (nach abgeschlossener Honigernte)
6. Futterzarge mit ca. 2 kg Flüssigfutter aufsetzen.

Warum schaue ich hier so fasziniert? Ich wurde erstmals Zeuge der Drohnen-Schlacht. Die Arbeiterinnen werfen alle Drohnen hinaus.

Drohnenschlacht

Drohnenschlacht

Stockteilung

Stockteilung

Wir befolgen Tonis Rat und teilen die Stöcke. Die Honigräume werden abgenommen. Der Brutraum wird einzargig gemacht. Rähmchen und Zargen, die nicht mehr gebraucht werden, kommen in unser Lager.

Natürlich kontrollieren wir die Bruttätigkeit der alten Königinnen. Fleißig sorgen sie für den Schlupf von Winterbienen. Die Lebenszeit der Sommerbienen neigt sich nun dem Ende zu. Täglich sterben ca. 1.000 Sommerbienen pro Volk. Drohnen und müde Arbeiterinnen. Das ist normal. Denn die Königin überwintert nur mit den langlebigen Winterbienen. Und wir sorgen dafür, dass sie gesund schlüpfen und stark genug sind, um bis zum März durchzuhalten.
Das tun wir indem wir die Varroa bekämpfen und die Bienen mit Zuckerwasser aufpäppeln. Sie haben hart genug gearbeitet und verdienen es Anfang September endlich in die Wintertraube zu gehen.

 

Gekäfigte Königin mit Begleitbienen

Postpaket

25. 07.2018 – Hier seht ihr eine gekäfigte Königin. Wir haben für die sehr starken Völker Königinnen bestellt. (Volkteilung) Prompt kamen sie per Post an. Man erkennt deutlich den weißen Futterteig und Begleitbienen. Die Begleitbienen sorgen für die Sicherheit und Gesundheit der Königin. Der Futterteig dient als Nahrung. Jedoch auch als Verschluss, der die Königin 2 – 3 Tage vom neuen Volk fern hält. Bienen und neue Königin müssen sich erst beschnuppern, sonst könnte es passieren, dass die Arbeiterinnen die Neue abmurksen. Und das wollen wir natürlich nicht.

Fütterung

Vorbereitung auf den Bienenwinter

Die Bienen haben ihren eigenen Rythmus. Ende Juli / Anfang August beginnt der Bienenwinter. Die Völker werden zusehends kleiner. Die Sommerbiene stirbt. Die Winterbiene beginnt zu schlüpfen. Die Drohnenschlacht nimmt seinen Anfang. D.h.: Die Drohnen werden von den Arbeiterinnen aus dem Stock gejagt. Der Imker hat alle Hände voll zu tun. Fluglöcher werden eingeengt, um Räuberei zu vermeiden und um die Behandlung wirksamer zu machen. Denn der Imker bekämpft die Varroa-Milbe. Immerhin braucht die Königin gesunde Winterbienen! Auch Wintervorräte müssen eingelagert werden. Hierfür wird jedem Volk (bestehend aus einer Brutraumzarge), eine Futterzarge aufgesetzt. Darin befindet sich eine Schüssel. 15 bis 20 kg Flüssigfutter wird jedem Volk bis Ende August gegeben. 2 kg – Pause – 2 kg – Pause – 2 kg – Pause – 2 kg … bis genug Vorrat im Volk ist. (Pause = wenn der Trog leer ist wird wieder nachgefüllt)

Da wir noch keine Vollprofis in Sachen Überwinterung sind, gibt es keine Bilder und Tipps. Falscher Rat kommt teuer. Wie viele unserer Völker über den Winter kommen wird sich zeigen. Wer weiß, vielleicht wagen wir es das nächste Bienenjahr, unsere Erfahrungen zu teilen.

Bienenstich

Bienenstiche – Zählen

Wie bereits erwähnt, reagiert mein Mann etwas empflindlicher auf Bienenstiche. Darum haben wir uns eine kleine Challenge ausgedacht:
Wer bekommt die wenigsten Bienenstiche ab?

Zu meiner Erheiterung, lag mein Mann bis gestern vorne. Mit 8 : 2! – Dies hat sich nun schlagartig geändert. Da wir etwas zu langsam gearbeitet haben, jedoch vor dem Sturm fertig werden wollten, habe wir nach 18 Uhr noch an den Stöcken hantiert. Leider sind zu dieser Uhrzeit bereits die Sammebienen wieder zu Hause. Die sind etwas wehrhafter und verteidigen ihr Heim merklich. Das habe ich gelernt: Bienen stechen auch durch die Jeans! – Autsch!!! Glücklicherweise brachte mein Mann die leeren Zargen eben ins Lager und blieb verschont. Die Attacke von Stock 7 war unbeschreiblich. Ich fühlte mich wie in einem Brennnesselhaufen. Nach Stich 10 habe ich aufgehört zu zählen. – Keine Sorge, mir geht es gut! Der Schmerz war gleich wieder vorüber. Schwellungen habe ich auch keine. Neuer Zwischenstand = 8 : 12+

Ich fands sogar irgendwie lustig. Bis …
Endspurt! – Wir waren am Aufräumen, alle Stöcke waren bereits gut verschlossen! Da hebt mein Mann ein Rähmchen auf und prompt kriecht ihm eine verirrte Biene das Hosenbein hoch. Gezielt – Peng – GESTOCHEN! 9 : 12+ Die Stelle ist nicht jugendfrei. Darum demonstriere ich euch die Reichweite des Stiches bei seinem Arm. So sieht es jetzt ca. unterhalb der Gürtellinie aus. Naja, er hat seine Medizin sofort genommen, also ist es ehrlicherweise nur die Hälfte. Ich bin nach 10+??? Stichen überhaupt nicht geschwollen, meinem Mann genügt einer. Wer ist nun das schwache Geschlecht?

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