einfach ICH

Lang auf etwas zu warten, war noch nie meine große Stärke. Stecke ich mir ein Ziel, dann kann ich auch schon mal mit dem Kopf mitten durch die Wand. – Das merkte meine Mama zuerst, als ich eine Woche vor Weihnachten, am 17. Dezember 1981 beschloss, neun Wochen zu früh ins Leben zu starten. Die Geschenke wollte ich nicht verpassen. – Und außerdem … GEDULDIG –  war und bin ich sowieso bis heute nicht.

Liebend gern erfand ich im Kindergarten- bis ins Volksschulalter hinein, spät nachts Geschichten über rülpsende Schweine, furzende Kühe, und andere Bauernhoftiere, für meine Geschwister. Brachte sie zum Lachen, hielt sie vom Einschlafen ab, und raubte dadurch meinen Eltern den letzten Nerv. Unsere Kindheit war wunderschön. Wuchsen wir doch in einem kleinen Dorf, mit vielen Cousinen und Cousins auf. Gemeinsam tobten wir über die Felder, gründeten Clubhäuser im Maisfeld, zum Leidwesen unseres Opas, und zelteten zu sechst in einem Iglozelt.

Mittlerweile bin ich selbst Mutter von drei sehr lebhaften und verträumten Kindern. Und erstmals fühle ich mit meiner Mutter. Denn nun erst verstehe ich, warum sie es nicht lustig fand, wenn wir zum X-ten MAL das Badezimmer fluteten. Während meiner Karenzzeit machte ich wunderbare und sehr interessante Erfahrungen als Tagesmutter. Denn von Kindern, sei es von eigenen oder von fremden, lernt man die Welt mit anderen Augen zu betrachten. – Voller Fantasie, plan- und zeitlos.

Nachts, wenn meine Kinder ausnahmsweise nicht die gleichen Spielchen treiben wie wir damals mit unseren Eltern, schreibe und male ich an neuen Geschichten. Sollten wir uns einmal zufällig begegnen, und ich sehe sehr schläfrig aus, dann kannst du dir sicher sein, dass ich wieder einmal bis in die frühen Morgenstunden an neuen Bildern gemalt habe, oder an der Entstehung eines Kinderbuches arbeite.

p.s.: Wenn du wissen willst warum ich ein kleines – e – in meinem Namen in Klammer setze …
Du kannst mich sehr gern einmal danach fragen! Vielleicht verrate ich es dir! 😉

Herzlichst,

deine Evelyn mit (e)